Die Kraft der Tränen – Warum Weinen uns stärker macht 

Wann hast du das letzte Mal so richtig ausreichend geweint?

Ohne sich selber zu reglementieren, einfach geweint?

Das ist schon lange her?

Oje, dann ist es vielleicht wieder mal an der Zeit, sich richtig auszuweinen und gestärkt daraus hervorzugehen.

In unserer Gesellschaft ist es verpönt, zu weinen. Noch immer kursiert die Mär vom „Indianer, der keinen Schmerz spürt“ in unseren Köpfen. Dabei sollten wir inzwischen doch klüger geworden sein. Gefühle zu spüren macht lebendig. Gefühle zu fühlen ist nicht schlecht, alle Gefühle haben ihre Berechtigung.

Warum nicht also Schmerz, den Abschied, die Trauer, die Freude und die Sorgen - vielleicht um unsere Schattenanteile - „herausweinen“?

Kinder verlernen das Weinen rasch

Was Kinder rasch lernen, ist leider, das Weinen zu unterdrücken. Eltern wie Erzieher können mit Tränen nicht umgehen, ein weinendes Kind ist unbequem, man kann damit nichts anfangen. Besonders Buben werden immer noch „stark“ gemacht, indem ihnen Weinen als „weibisch“ vorgeworfen und mit allen möglichen Mitteln versucht wird es „abzustellen“.

Liebesentzug oder gar „wenn’st nicht aufhörst zu heulen, dass schmir i da eine, dann hast an Grund.“ (Originalton einer Mutter in der Straßenbahn) sind dabei gängige Methoden. Kinder werden auch mit Zuckerln (Essen – wen wundert es, wenn wir dann als Erwachsene aus Kummer anfangen zu essen?) und anderen Dingen vom Weinen „abgelenkt“.

Oder sie beobachten uns Erwachsene, spüren unsere Traurigkeit und sehen, dass wir diese mit Wut bekämpfen oder hinunterschlucken. Also folgen unsere Kleinen dem einen oder anderen Weg.

Das Weinen wird bald als etwas Bedrohliches empfunden, das möglichst unterdrückt werden muss. Dabei können besonders die Menschen mit Tränen der Anderen nicht umgehen, denen in ihrer eigenen Kindheit die Tränen abgewöhnt oder verboten wurden. So entsteht das „Unvermögen“ zu Weinen und wird von Generation zu Generation weitergegeben.


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Weinen als Ventil

Als meine beiden Großen noch klein waren, las ich zwei Bücher von Aletha J. Solter über das Weinen der Babys und Kinder (siehe Artikel in dieser Ausgabe). Es war wie eine Offenbarung. Ich wurde immer von einer besonderen Unruhe erfasst. Das ist logisch, denn wenn du dir etwas mühsam abgewöhnt hast und dann tun es andere - bekommst du schlechte Gefühle.

Mit den Jahren kam mir die Fähigkeit zu weinen wohl abhanden. Durch die Bücher verstand ich mit einem Mal das Weinen meiner Kinder und konnte damit umgehen.

Meine Tochter hatte im Kindergarten ein ganz besonderes Reglement, wenn es um aufgestaute Emotionen ging – sie sparte sich die Tränen bis zu Hause auf. Kaum waren wir im Vorzimmer und die Türe zu, fing sie an zu weinen, manchmal drei Minuten, manchmal eine halbe Stunde, je nachdem wie „voll das Fass“ eben war.

Ich setzte mich zu ihr, sie saß in meinem Arm und weinte, bis sie fertig war. Dann trocknete sie sich die Augen ab, sprang auf und ging zur Tagesordnung über.

Das könnten wir ja auch als Erwachsene machen, oder?

Es zur Routine werden lassen und weinen, ehe wir unseren Frust an fremden Menschen, Freunden oder gar der Familie auslassen oder den Eiskasten plündern. Einfach hinsetzen und weinen, bis alles draußen ist, was wir den Tag über in uns „reingestopft“ haben.

Das Weinen und die Wissenschaft

Charles Darwin war der Erste, der über das Weinen wissenschaftlich nachdachte. Er formulierte zwei Erklärungsansätze, die seitdem immer wieder diskutiert werden. Zum einen sei Weinen ein

  • Kommunikationsmittel und Hilfssignal zum Schutze des Körpers, zum anderen wirke es
  • entspannend und dient der Verarbeitung emotionaler Eindrücke. Für beide Thesen gibt es plausible Argumente, jedoch widersprüchliche Untersuchungen und Studien, die häufig auf subjektivem Empfinden der Betroffenen beruhen.

Der amerikanische Biochemiker William Frey meint, dass mithilfe des Tränenflusses toxische Stoffe ausgeschwemmt werden. Den Tränendrüsen käme in diesem Fall eine ähnliche Funktion zu wie den Nieren. Allerdings konnten in gefühlsbedingten Tränen keine toxischen Substanzen in überzeugender Menge nachgewiesen werden.

Eine amerikanische Studie hat 2011 gezeigt, dass das Weinen eines Säuglings oder Kleinkindes die Konzentrationsfähigkeit eines Erwachsenen mehr beeinträchtigt als z. B. entsprechend laute Maschinengeräusche. Der amerikanische Psychologe Jeffrey Kottler sieht in Tränen Signale, die Zuwendung und Hilfsbereitschaft mobilisieren sollen. Dass nur Menschen weinen, erklärt er mit deren verzögerter frühkindlicher Entwicklung, die ein Verhalten notwendig mache, das dem Kind Nahrung, Schutz und Hilfe zukommen lässt.

Zeichen der Entspannung, Zeichen der Hilflosigkeit.

Allerdings gibt es auch hier Grenzen, nämlich dann, wenn das dauernde Geweine als manipulativ oder gar erpresserisch empfunden wird. Wir alle kennen diesen gewissen Blick aus Kinderaugen, das Zittern der Unterlippe und das sich langsame Füllen der Augen – mit dem so manches Verbotene erreicht wird…

Über das Weinen und die Tränen - liest du im Buch "Festival der Sinne-Journal":

"Das wirklich reichhaltigste Buch, das ich je gekauft habe!" (Leserstimme)

Das Buch beinhaltet die besten Artikel aus dem beliebten Festival der Sinne-Journal, das von 2009 bis 2017 unsere Gesundheitsmesse Festival der Sinne begleitet hat.

Neben den spannenden Artikeln findest du 50 Rezepte für leckere Gaumenfreuden und Pflegeprodukte, die du sofort ausprobieren kannst.

Ich sehe deine Tränen

Mit einigem Interesse habe ich das gleichnamige Buch von Dipolmpsychologen Dr. Jorgos Canacakis gelesen.

Eigentlich dreht es sich um die Lebendigkeit in der Trauer, doch naturgemäß kommt auch ein Kapitel über Tränen darin vor.

So schreibt er: „Es gibt Tränen des Zornes, der Angst, der Furcht, der Verzweiflung, des Allein- und Verlassenseins, auch Tränen der Empörung, der Rebellion und des Protests und Tränen des Einverständnisses und der Versöhnung. So wie der Regen für die Wolken und Gewitter steht, so stehen die Tränen für Gefühle. Die Quelle der Tränen sind also Gefühle und Empfindungen.“

Seiner Ansicht nach ist unser „Urgefühl“ das der Trauer. In diesem Zusammenhang lädt er uns ein: „Tränen verraten vieles über dich, wenn du dich ihnen zuwendest und auf sie achtest. Vielleicht erfährst du dann, was deine Tränen dir für eine Botschaft „zufließen“ lassen wollen …

Sie werden dir bald helfen zu entdecken, ob du um die Person, von der du Abschied zu nehmen versuchst, weinst oder vielleicht um dich. Sorge für einen einwandfreien Tränenfluss und für die Umwandlung deiner Tränen. Freie, fließende Tränen sind meist ein Zeichen für die volle Anerkennung des Verlustes.

Weinen spült Stresshormone aus dem Körper

Tränen sind nach Dr. Canacakis nicht nur gesund, weil Stresshormone herausgespült werden, sondern weil sie die Antwort unserer Seele, unseres Körpers und unseres Geistes sind. Tränen reinigen von unerträglichen Trauerschmerzen, schrecklichen Trauergedanken und –fantasien und schließlich von bedrückenden Trauergefühlen. Sie reinigen unsere Trauer von allem Negativen.

Tränen sind also sehr wichtig im Prozess des Trauerns, „Tränenlos“ bleibt nur der, der nicht weinen kann, nicht darf, nicht will. Er wird dann erstarren, blockiert, gelähmt und ausgetrocknet sein.

„Die Trockenlegung der Tränen, d. h. verhindertes Weinen ist Ausdruck der Gefühlsverarmung, die wir oft gesellschaftlich verinnerlicht haben. Wenn wir weinen, fühlen wir – und sind sehr unsicher dabei -, wie wir die Fassung verlieren. Diese Angst ist sehr natürlich. Tränen als etwas körperlich Fließendes unterliegen dem gleichen Tabu wie andere verströmende Körperflüssigkeiten. Wir müssen daher die Anfangsschwierigkeiten beim Weinen, die Vermeidungstendenzen und die manchmal starke Abwehr verstehen lernen. Im freien Tränenfluss können wir seelisch wachsen und an Reife gewinnen.“

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Buchtipps

Ich sehe deine Tränen

v. Jorgos Canacakis,

ISBN 978-3-451-61031-8

Kreuz Verlag

Die Gabe der Tränen

Regina Bäumer und Michael Plattig (Hg)

ISBN 978-3-7867-2836-8

Verlag Grünewald

Eva Laspas - Es ist wie Zauberei

Eva Laspas

Expertin für Wahrnehmung und Kommunikation 

„Wie erkenne ich, wer ich wirklich BIN?”

Leitung Metamorphose zum SEIN und Begleiterin zu deiner HerzensArt

laspas.at

Die Fähigkeit zu weinen - Expertenartikel über die Tränen
Ich sehe deine Tränen - Artikel über das Weinen und Buchbesprechung von Jorgos Canacakis
Warum uns Weinen stärker macht - Expertin Eva Laspas (Pin)

Bilderverzeichnis

  • apfel-rund_fds-onlinemagazin: http://www.pixabay.com
  • Eva Laspas – Es ist wie Zauberei: Pia Odorizzi
  • Die Kraft der Tränen – Warum Weinen uns stärker macht: Eva Laspas

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