Trauer, Gefühl von Abschied und Loslassen 

Bei der Trauer ist es so wie mit Ängsten und anderen Gefühlen.

Sie sind plötzlich da.

Oft gibt es einen Grund, viele Male überkommt uns das Gefühl aber auch ohne Grund.

Es können Trigger trauriger Erlebnisse in der Kindheit sein, Trauer über Reaktionen der Eltern auf uns oder übernommene Trauer.

Es gibt aktuelle Verlustereignisse aber auch Trauer, die erst zukünftiges Geschehen betrauert, das noch gar nicht stattgefunden hat.

Und manchmal sind es einfach unsere Hormone, bestimmte Gerüche oder Wettereinflüsse, die uns unbewusst beeinflussen.

Plötzlich sind wir traurig.

Lesen Sie dazu auch andere Artikel zum Thema "Tod, Sterben, Sterbebegleitung, Das Leben nach dem Tod u.a. auf unserer Themeninsel: Der Tod. Anfang oder Neubeginn?


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Trauer ist ein breites Feld

Wie bei allen Gefühlen gilt es, sie nicht zu verdrängen.

Sondern sie anzuschauen und liebevoll gehen zu lassen.

Die Begründerin der Sterbeforschung Elisabeth Kübler-Ross († 2004) definierte 2001 in ihrem Buch „Interview mit Sterbenden“ die heute anerkannten „fünf Phasen des Sterbens“, die unbewusste Strategien schwieriger Situationen darstellen und daher auch für den Trauerprozess gelten.

Diese fünf Phasen sind

  • das Nichtwahrhaben wollen,
  • der Zorn darüber,
  • das Verhandeln (auch mit Gott), dann
  • die Depression mit Verzweiflung und Verlust und schließlich als große Erleichterung - 
  • die Akzeptanz, die totale Hingabe, die sich nach dem schweren innerlichen Kampf wie eine Erlösung anfühlt.

In diesem Beitrag möchten wir darüber hinausgehen.

Ich habe für Sie einige Bücher gelesen und sie Ihnen hier miteinander zu einem Artikel verwoben.

Auszüge und Zitate der Autoren lassen Sie einen Einblick ins jeweilige Buch nehmen.

Das Wasser der Trauerquellen

Diplom-Psychologe Dr. Jorgos Canacakis schreibt in „Ich sehe deine Tränen“:

„Der Tod wird als „persona non grata“ verdeckt und verdrängt.

Er passt nicht zum Wohlstandsdenken und zum Traum vom nie endenden Glück.

Die Vergötterung der Wissenschaft, die Allmacht der Technologie und die Hoffnung auf eine bis zur Unendlichkeit ausdehnbare Lebenserwartung sind unsere neuen Götzen gegen das Sterben…“ und:

„Der Gedanke, dass die die Unterdrückung der Trauer uns eine Möglichkeit eröffnen könnte, uns ihrer zu entledigen, ist ein gefährlicher Trugschluss.

Unterdrückte Gefühle spalten sich vom Bewusstsein ab. Verstecken sich im Unterbewussten der Seele und richten sich gegen die herrschende Ordnung des Bewusstseins. Letztlich gegen uns selbst.

Unterdrückte Trauer zeigt sich z.B. unter anderem in Rebellion (Krebs) oder als subversiver Konflikt (Herzinfarkt)…“

Und:

„Wenn man dieses Trauer-Triptychon anschaut, erkennt man, dass diese zeitbezogene Trauer durch eine kompetente Begleitung gut und differenziert unterschieden werden muss, um umgewandelt werden zu können.

Es ist wichtig, im Trauerprozess darauf zu achten, das Wasser dieser drei Trauerquellen klar voneinander zu trennen und zu kanalisieren, damit man ohne Angst und Stress seiner Trauer Ausdruck geben kann, um wertvolle Gefühle zu gewinnen.“, so der Psychotherapeut und Gründer der "Akademie für menschliche Begleitung" Jorgos Canacakis in seinem Buch „Ich begleite dich durch deine Trauer“.

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Trauer als Heldenreise – Atmen hilft

Therese Tappouni ist eine der renommiertesten Trauerberaterinnen in den USA.

Sie schreibt in ihrem Buch „Geschenke der Trauer“: „Die Reise durch die Trauer ist eine Heldenreise. Keine andere Herausforderung im Leben ist so groß wie diese. Trauer ähnelt einem Feuer, das zwischen uns und unserem Ziel wütet; wir können nicht daran vorbei, es nicht überspringen oder unter ihm durchtauchen – wir müssen mitten hindurch.“

Mit ihrem Buch hilft sie uns, einen Weg zu finden, uns dieser Herausforderung, die wir uns nicht ausgesucht haben, stellen zu können.

Durch den Weg der Meditationen führt sie uns in eine neue Zukunft, denn: „Trauer endet nie. Sie verändert uns für immer und bringt uns dazu, anders zu leben. Dabei haben wir jedoch die Wahl, wie wir uns verändern wollen.“

Auch Therese arbeitet mit dem bewussten Atmen, als das Medium, das uns zur Heilung führt.

Als Kinder hatten wir noch den natürlichen Atemrhythmus und in den Unterbauch geatmet, um uns von innen her mit Energie aufzutanken.

Im Laufe der Jahre übernahmen dann Stressoren und Ängste immer mehr die Kontrolle, so dass wir fast nur mehr in die Brust atmen. Durch diese flache Atmung kann aber der Körper weder die entstandenen Toxine ausscheiden, noch den für unsere Gesundheit ausreichenden Sauerstoff aufnehmen.

Sie rät, jeden Tag mindestens einmal, am besten in der Tageszeit, wo es am stressigsten ist, innezuhalten und bewusst zu atmen.

Dabei einfach achtsam atmen, solange, bis wir bemerken, dass unser Atem beruhigter und tiefer wird. Diese Form der Atemmeditation ist ein sehr wirksames Werkzeug, um sich zu beruhigen und gesund zu werden.

Ein Werkzeug, das wir besonders in Zeiten der Trauer, wenn es scheint, dass unser Herz zerbricht, nützen lässt. Die Reaktion des Körpers auf den Verlust wird leichter.

Neue Strukturen im Gehirn anlegen

Einen radikalen und neuen Ansatz das Leben nach einem schmerzlichen Verlust zurückzuerobern hat Christina Rasmussen nach dem Verlust ihres an Krebs erkrankten Ehemannes entwickelt.

In ihrem Buch „Lebe lache liebe“ ermutigt die Therapeutin zu handeln, anstatt in Trauer zu erstarren.

Sie schreibt über ihr eigenes Buch: „Es ist das Buch, das ich nach dem Verlust meines Mannes hätte gebrauchen können. Es basiert auf Verständnis von der Biologie des Gehirns. Und ist ein Plädoyer für ein bewussteres Durchlaufen eines in fünf Stufen gegliederten Entdeckungsprozesses für Selbstlerner. Ich bezeichne ihn als Neustarter-Übungsprogramm.

Diese Methode entstand aus meiner Forschungstätigkeit sowie aus meiner eigenen Erfahrung. Und den Erfahrungen tausender Menschen, die ich in ihrem Trauerprozess begleitet habe.

Schauen Sie dazu auch die Videos in unseren Festivaldersinne.tv an. Hier kommen Sie zur Playlist auf Youtube.

Dabei nutze ich die Eigenschaft des Gehirns, sich neu zu vernetzen. Jede Stufe des Programms führt Sie ein Stück weiter aus dem Abgrund heraus und in ein neues Leben hinein.“

Rasmussen nützt dabei den Prozess des Trauerns als Metamorphose für den Neustart des Lebens.

„Sie lernen, Ihr Leben so zu gestalten, wie Sie es gerne leben möchten.“

Dieser Gedanke ist nicht neu, zahlreiche Kulturen arbeiten damit.

„Wo Leere ist, kann Neues entstehen.“, ist ein bekannter Ausspruch Laotses. Er beschreibt die Leere als eine Art Vakuum, die weder gut noch schlecht ist, uns aber durch ihr Dasein Fülle erkennen lässt.

Die Leere oder das Nicht-Sein schafft die Grundlage dafür, dass wir unser Leben mit Glück füllen können. Ist unser Leben allzu voll, können wir das Glück gar nicht sehen, auch wenn es vor der Nase liegt.

Die Zeitspanne der Trauer ist also die Leere, der nötige Abstand vom Leben davor und danach, und dient dazu, das Wesentliche zu erkennen.

Worüber trauern wir in Wirklichkeit?

Unsere Trauer entstammt der Quelle der verpassten Gelegenheiten.

Ob es um

  • das Verzeihen von etwas ist oder
  • eine Wiederversöhnung oder ob man nur
  • verpasst hat, Liebe auszusprechen oder genügend zu zeigen.

Wir trauern, weil wir nicht mehr die Gelegenheit haben, uns mitzuteilen.

Osho spricht in seinem Buch „Tod – der Höhepunkt des Lebens“ über die Trauer: “Immer wenn eine Erfahrung vollständig gemacht ist, fällt es dir leicht Abschied zu nehmen. Aber wenn du den Menschen nicht so geliebt hast, wie du es immer tun wolltest, wirst du dich schuldig fühlen. Jetzt ist der Mensch fort, jetzt gibt es keine Möglichkeit mehr, deine Liebe zu zeigen.

Du hast das Gefühl, in der Mitte hängen geblieben zu sein. Du kannst nicht Abschied nehmen. Du wirst weinen und schluchzen und gebrochen sein, weil dein Mensch gestorben ist, aber in Wirklichkeit ist es etwas anderes.

Du bist gebrochen, weil die Möglichkeit ihn zu lieben, vergangen ist. Es gibt keine Möglichkeit mehr, die Türen sind verschlossen, du hast die Gelegenheit verpasst.

Wenn man einen Menschen liebt, wenn man ihn total liebt, dann wird es keinen Kummer geben. Wenn man sich vollkommen an ihm freut und entzückt ist von ihm, und der Mensch ist fort – natürlich fühlt man sich dann ein wenig traurig, aber es ist kein Trauern, man vermisst ihn ein wenig; ist aber in der Lage, zentriert zu bleiben, man verliert sich nicht. Wenn du liebst, liebe total, sodass nichts offen bleibt.“

In dem wir loslassen und weiterziehen, bleiben wir im Fluss und unser Leben fließt in Harmonie weiter.

Wir sind Eins mit uns und unserer Bestimmung im großen Ganzen.

Wenn wir jedoch eine Erfahrung zwar schon lange abgeschlossen habe, aber dennoch in der Situation hängen bleiben obwohl wir nichts mehr lernen, nichts mehr erfahren können, dann beginnen sich die Energien zu stauen.

  • Das Leben beginnt unrund zu laufen.
  • Unser Leben wird unharmonisch und langweilig.
  • Ignorieren wir weiterhin den Impuls der Erneuerung des Lebens, dann beginnen die Probleme und Krankheiten.

Nur wenn wir Erfahrungen vollständig genießen und alles aufsaugen, was wir erfahren können, leben wir tatsächlich und lebendig.

Ist das Glas ausgetrunken und leer, lassen wir es stehen und suchen uns ein neues Glas. Nur so sind wir tatsächliche Schöpfer unseres Lebens.

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Buchtipps

Geschenke der Trauer
Ein heilsamer Weg aus Verlust und seelischem Schmerz
v. Therese Tappouni
ISBN 978-3-426-65739-3
Verlag Knaur Menssana

Lebe lache liebe
Neustart ins Leben nach einem schmerzlichen Verlust
v. Christina Rasmussen
ISBN 978-3-426-65743-0
Verlag Knaur Menssana

Ich begleite dich durch deine Trauer
v. Jorgos Canacakis
ISBN 978-3-7831-2668-6
Kreuz Verlag

Ich sehe deine Tränen
Lebendigkeit in der Trauer
v. Jorgos Canacakis
ISBN 978-3-451-61031-8
Kreuz Verlag

Tod – der Höhepunkt des Lebens
von Osho
Innenwelt Verlag
ISBN 3936360820

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