Ernährung und Dogma 

In einer Facebook-Gruppe, die sich mit „Spiritualität, Bewusstsein und Erwachen“ beschäftigt, fallen mir in letzter Zeit immer mehr Wortmeldungen auf, die sehr aggressiv darauf hinweisen, dass man sich nur dann als spirituellen Menschen bezeichnen darf, wenn man sich vegan ernährt.

Das gipfelte in einem Posting, das jede*r Fleischesser*in überhaupt das Recht absprach, sich als Mensch zu bezeichnen. Für mich ein Anlass, meine Gedanken zum Thema „Ernährung – und was wir alles damit verknüpfen“ zu ordnen.

Zunächst ist Ernährung ein Thema, das primär der Körperebene zuzuordnen ist. Aber selbst auf dieser Ebene kann man bereits in große Verwirrung geraten, wenn man die verschiedensten Ratschläge, Vorschriften und Dogmen durchforstet, die von verschiedensten Seiten auf einen einprasseln, wenn man sich auf die Suche nach der „idealen“ Ernährungsform macht.

Ein spannendes Gedankenexperiment: Nimm einmal die gängigsten Ernährungstrends und streiche alles weg, was in den einschlägigen Bibeln der diversen Prophet*nnen des korrekten Umgangs mit Nahrungsaufnahme gepredigt wird.

  • Vegan: da fällt also einmal alles weg, was tierischen Ursprungs ist. 
  • Keto: leider keine Kohlehydrate mehr.
  • Rohköstler: alles Gekochte verschwindet.
  • TCM: hier lernen wir aber, dass uns leider auch das Ungekochte nicht gut bekommt.

Und wenn wir diese Liste noch ein bisschen fortsetzen, werden wir erkennen müssen, dass einfach nur mehr Wasser übrigbleibt. Und das sollte natürlich auch entsprechend links-, rechts- oder sonst irgendwie drehend vorbearbeitet, oder wenigstens über eine ausreichende Anzahl von Edelsteinen gesprudelt sein. Und nein, nicht einmal mit Lichtnahrung sind wir auf der sicheren Seite, denn da droht der Hautkrebs.


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Labyrinth der Widersprüche

Was also tun, wenn es schon auf der Sachebene ein Labyrinth der Widersprüche gibt, das für einen Laien wohl kaum durchdringbar ist?

Und was, wenn wir dann noch ethische, spirituelle, soziale klimatechnische Aspekte in unsere Überlegungen mit hineinnehmen wollen?

Meiner Ansicht nach kann einem der gesunde Appetit und die Freude am Essen auf diese Weise sehr gründlich verdorben werden.

Ein Ansatz, der mir recht einleuchtend erscheint (und das nicht nur, was das Thema „Ernährung“ betrifft), ist die „integrale Sichtweise“, wie sie von Ken Wilber vertreten, und von vielen anderen ExpertInnen in ihre Fachgebiete eingebracht wird.

Dabei geht es darum, ein Thema aus möglichst vielen Perspektiven zu betrachten, und so zu einem individuellen Standpunkt zu kommen, der sich mit den vielen verschiedenen Lebenssystemen, in denen wir unterwegs sind, verträgt.

Grundsätzlich ist Essen ein Überlebensbedürfnis. Auf diese elementare Tatsache können wir uns vermutlich alle einigen. Der Körper muss mit Energie versorgt werden, da führt kein Weg daran vorbei. Allerdings ist es damit bei Weitem noch nicht getan.

Essen ist auch ein emotionales Bedürfnis. Wer jemals die segensreiche Wirkung von Schokolade in einer Krisensituation erfahren durfte, wird auch dieser Behauptung zustimmen.

Aber Essen ist auch ein soziales Ritual. Unsere Vorfahren sind essend ums Lagerfeuer gesessen und im Lauf der Jahrtausende haben wir diese Rituale verfeinert und historisch und regional sehr differenziert weiterentwickelt.

Die fatalen Irrtümer der modernen Ernährung - Raik Garve-Kurs

Erfahre, warum die heutigen Ernährungsempfehlungen schlecht für die Gesundheit sind

In diesem kostenfreien Online-Seminar spricht Raik Garve (Arzt und Gesundheitstrainer) über die fatalen Irrtümer der modernen Ernährung und wie stattdessen eine gesunde Ernährung aussehen kann. Erfahre, wodurch es zur allgemeinen Verwirrung beim Thema einer gesunden Ernährung kam. Und wie eine „gesunde“ Ernährung für uns moderne Zivilisationsmenschen tatsächlich aussehen kann!

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Integrale Ernährung

Integrale Ernährung geht davon aus, dass es keine Ernährungsform gibt, die für alle Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten richtig ist. Die Entwicklung eines eigenen, zu einem gegebenen Zeitpunkt optimalen Essensplans ist etwas sehr Persönliches. Aber es gibt ein paar Fragen, die man sich stellen kann, um für sich zu einer befriedigenden Lösung zu gelangen.

1. Bewusst essen

  • Ich finde es sehr spannend, mich damit zu beschäftigen: 
  • Warum esse ich das, was ich esse?
  • Welche Motivation(en) finde ich in meinem Kauf-, Koch- und Essverhalten?
  • Welche sind körperlichen Ursprungs?
  • Wo sind Emotionen mit im Spiel?
  • Welche inneren Erfahrungen löst es aus, wenn ich faste, ungezügelt schlemme, auf verschiedene Nahrungsmittel verzichte, oder an einem vorgenommenen Verzicht scheitere?
  • Wenn ich wirklich achtsam esse, nicht als Nebenbeibeschäftigung bei laufendem Fernseher, welche Qualitäten meiner Nahrungsmittel nehme ich dann wahr?
  • Und gibt es vielleicht das ein oder andere, was mir dann gar nicht mehr so gut schmeckt, obwohl ich es in einem achtlosen Essmodus vielleicht recht unhinterfragt in mich hineinstopfe?

2. Sinnvoll essen

Wir sind natürlich auch in unserem Essverhalten sehr stark geprägt von dem Umfeld, in dem wir jetzt leben und vor allem auch von dem kulturellen und familiären Kontext, in dem wir aufgewachsen sind. Vielleicht sind wir geprägt von kulinarischen Verhaltensregeln, die mit unserer Weltanschauung verknüpft sind.

  • Auch hier ist es sehr interessant, sich die Frage zu stellen, welche dieser Prägungen ist für mich noch stimmig? 
  • Wo genieße ich diese Rituale?
  • Und gibt es Gewohnheiten, die mir nicht guttun, und die ich hinter mir lassen möchte?

3. Optimal essen

In diesem Sektor geht es um den wissenschaftlich-objektivierbaren Bereich. Ernährungswissenschaft ist leider extrem komplex und teilweise sehr widersprüchlich. Ich muss mir hier also immer wieder die Frage stellen:

  • Welchen Quellen vertraue ich? 
  • Wie stehen die Erkenntnisse von Studien und Untersuchungen mit meiner persönlichen Erfahrung in Zusammenhang?
  • Was braucht mein Körper

An dieser Stelle kann es sehr sinnvoll sein, über eine gewisse Zeit ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem man nicht nur festhält, was und wieviel man wann ist, sondern auch, welchen Einfluss das auf die körperliche, emotionale und geistige Befindlichkeit hat. Und möglicherweise ist auch der gelegentliche Blick auf Laborwerte ein Wegweiser, den man in sinnvollem Maß nützen möchte.

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4. Nachhaltig essen

  • Wie geht es mir mit meiner Ernährung, wenn ich die Perspektive von meinem persönlichen Befinden auf die Zusammenhänge richte, in denen mein Essen steht. 
  • Wo kommen meine Lebensmittel her? Unter welchen Bedingungen werden sie produziert?
  • Was sind die weiterreichenden Konsequenzen meines Essverhaltens – regional, global, klimatechnisch, ethisch?

Ziemlich viel Aufwand für ein so simples Thema, wie es das Essen vordergründig sein mag. Aber ein spannendes Unterfangen, wenn man sich wirklich darauf einlässt.

Und das geht dann über ein dogmatisches Befolgen von Regeln eines Ernährungsgurus oder den aggressiv-verletzenden Impuls eine*r Was-auch-immer-Aktivist*in auf Facebook weit hinaus und kann zu einer tragenden Säule eines Wegs werden, der von diesem Startpunkt ausgehend zu einer in viele Bereiche des Lebens umfassenden Praxis der Selbstentwicklung und des persönlichen Wachstums wird.

Maximilian Buchmayr - Spezialist dafür, was nicht funktioniert

Maximilian Buchmayr

Experte für Potenzialentfaltung und Wunder

„Wie kann ich die Kluft zwischen Vision und Realität überwinden?”

www.glueckswege.net/

Alle Artikel von Maximilian findest du hier.

Bilderverzeichnis

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