Nur ein Stimmungstief? – Früherkennung, Diagnose und Behandlung einer Depression 

Ein Stimmungstief oder eine depressive Störung ist nicht nur für den Betroffenen belastend, sondern auch für sein unmittelbares und mittelbares soziales Umfeld.

Nicht selten werden auch Partnerschaften durch das Auftreten einer Depression stark beeinflusst. Eine dementsprechende Aufklärung und professionelle Unterstützung der Betroffenen und Angehörigen ist hilfreich und notwendig.

Dies kann einerseits über Selbsthilfegruppen, andererseits aber auch durch ärztliche und/oder psychotherapeutische Gespräche z. B. im Zentrum Gesundes Gehirn erfolgen.


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Gastartikel von Dr. Udo Zifko

Woher kommt eine Depression?

Depressionen treten im Laufe des Lebens durch stetige Abnahme der positiven Botenstoffe im Gehirn, durch besondere Lebensereignisse, Krankheiten und die zunehmende Vereinsamung gehäuft auf.

Eine entsprechend richtige Behandlung ist für die Patienten von allergrößter Bedeutung. Doch gerade bei älteren Menschen besteht ein gewisses Schamgefühl, über Stimmungstief oder Depressionen zu sprechen, bzw. wird Depression mit Schwäche oder Versagen gleichgesetzt.

Dieser Artikel zeigt die wahren Hintergründe und das keine Notwendigkeit zu Scham besteht.

Aktuellen Daten zufolge leiden derzeit 38,2 % der Gesamtbevölkerung in Europa unter psychischen Erkrankungen, Tendenz steigend. Innerhalb dieser sind Depressionen mit 7,2 % die häufigste psychiatrische Erkrankung. Auch in Bezug auf Frühberentungen ist die Depression die häufigste Erkrankung. Die jährlichen Gesamtkosten für psychische Erkrankungen in Österreich betragen 7,2 MIO Euro.

Depression ist somit eine häufige Erkrankung. Für die Genesung ist wesentlich, dass die Krankheit unbedingt diagnostiziert gehört und möglichst rasch von einem Facharzt für Neurologie und/oder Psychiatrie abgeklärt werden sollte. Eine positive Behandlung der Betroffenen selbst, aber auch deren sozialen Umfeldes bedarf eines konkreten und vielfältigen Konzeptes und gehört in intensive ärztliche und psychotherapeutische Betreuung.

Ab wann ist es eine Depression?

Ein Stimmungstief gilt von einer Depression zu unterscheiden. Von einer Depression kann man ausgehen, wenn folgende Haupt- und Nebensymptome für die Dauer von mindestens zwei Wochen auftreten:

Hauptsymptome: gedrückte Stimmung, Interessen/Freudlosigkeit, Antriebsstörung, Müdigkeit (2 bis 3 davon obligat).

Nebensymptome: verminderte Konzentration, Vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, Hemmung/Unruhe, Selbstschädigung/Suizidgedanken, Schlafstörungen, Appetitminderung (2 bis 4 obligat).

Im Grunde lässt sich die Basisstörung der Depression vereinfacht mit folgenden 4 Sätzen zusammenfassen:

Ich

  • kann nicht - bin energielos, habe keinen Elan, bin antriebslos.
  • mag nicht - bin lustlos, freudlos, habe keine Motivation.
  • spüre nicht - bin empfindungslos, ausgeronnen, versteinert.
  • finde keine Ruhe - bin schlaflos, getrieben, ängstlich.

Depressionen und ihre Ursachen

Früher wurden die Depressionen in zwei große Gruppen geteilt:

  • die, die durch von außen belastende Situationen und 
  • die, die aufgrund einer Botenstofferkrankung im Gehirn entstehen.

Die neueren Diagnostiken beschreiben nur mehr eine Einteilung nach dem Schweregrad in leicht, mittel und schwer, nach der Häufigkeit des Auftretens und ob neben der depressiven Verstimmung (unipolare Depression) auch Phasen mit manischer Symptomatik (bipolare Depression) vorhanden sind.

Die Ursachen sind vielfältig, was dann auch zu einer entsprechend breitgestreuten Therapie führt. Einerseits können extreme Belastungs- oder wiederholte Stresssituationen zum Auftreten depressiver Verstimmungen (Stimmungstief) führen.

Andererseits können massiv akute Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, etc. oder aber auch chronischen Erkrankungen dazu führen. Darüber hinaus sind auch Depressionen ohne ersichtliche Ursache häufig. Meist sind diese familiär bedingt, können aber auch ohne erhöhtes familiäres Risiko auftreten.

Depression als Begleitsymptom und Krankheitsverstärker

Wenn chronische oder massiv akute Erkrankungen zum Auftreten einer Depression führen, verschlechtert sich meist auch der Krankheitsverlauf.

So zeigt sich, dass Patienten nach einem Schlaganfall beim zusätzlichen Auftreten einer Depression einem gehäuften Risiko unterliegen, wieder einen Schlaganfall zu erleiden, und auch eine verkürzte Lebenserwartung haben.

Dementsprechend ist in solchen Fällen unbedingt auch die konsequente Behandlung der Depression erforderlich.

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Depression und andere Erkrankungen

Depressionen sind häufig auch Begleitsymptome bei körperlichen Erkrankungen, wie z. B. bei Tumoren im Stirnlappenbereich, bei massiven Schilddrüsenunterfunktionen aber auch bei anderen Stoffwechselerkrankungen oder Durchblutungsstörungen des Gehirns.

Beim älteren Menschen kann sich eine Depression durch Kurzzeitgedächtnisstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen oder Konzentrationsstörungen zeigen, sodass in diesen Fällen oft fälschlich die Diagnose der Altersvergesslichkeit oder gar einer Alzheimer-Erkrankung gestellt wird, dabei würden sich diese Symptome durch eine entsprechende antidepressive Therapie gut rückbilden lassen.

Das zeigt, wie wichtig eine komplette medizinische Abklärung und exakte Diagnostik beim Auftreten von Depressionen ist.

Winterdepression - Winter Blues

Zahlreiche Untersuchungen haben sich mit dem Einfluss von Licht und Stimmungslage beschäftigt. Es konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass es durch den Lichtmangel im Winter zu einer mangelhaften Produktion von Melatonin kommt. In Verbindung mit weiteren Neurotransmittern kann das ein Stimmungstief bewirken.

In Einzelfällen kann das zu einer sogenannten saisonalen Depression führen, einer meist leicht- bis mäßiggradigen depressiven Verstimmung. Viele dieser Patienten gehen nicht zu einem Nervenfacharzt, um dies abklären zu lassen. Dies verhindert eine gute Therapieoption. Denn in vielen Fällen kann sowohl durch Lichttherapie, als auch durch kurzfristige und vorübergehende Serotoninzufuhr, z. B. in den Monaten Oktober bis Jänner, die Symptomatik gänzlich beherrscht werden.

Bei Patienten mit bestehender endogener Depression kommt es in vielen Fällen in den Wintermonaten zu einer Verstärkung der vorbekannten Depression mit teilweise massiven depressiven Schüben. Hier ist, abhängig von der bereits bestehenden antidepressiven Therapie, das medikamentöse Management ganz besonders wichtig.

Insgesamt ist die Winterdepression eine häufige und gut beherrschbare Erkrankung, welche unbedingt in entsprechende fachärztliche Hände gehört.

3 Säulen der Depressionstherapie

Gesprächstherapie

Psychotherapeutische kurzfristige Begleitung oder längerfristige Behandlung dient zur kurzfristigen Entlastung der situationsbedingten Ursachen, zum Abbau belastender und zum Aufbau stärkender Aktivitäten, zur positiven Verstärkung nicht depressiven Verhaltens und zur Förderung sozialer Fähigkeiten und Kontakte.

Lebensstilmodifikation

Dazu wird empfohlen, sich regelmäßigen sportlich zu betätigen und sich sozialen Aktivitäten zu widmen. Besonders von Bedeutung ist, aktive Freizeitgestaltungen zu planen und Hobbies zu finden und nachzugehen, bedürfen sie doch einer Integration in den Alltag. Auch das Erlernen von „aktiven Entspannungstechniken“, wie Yoga, Qi Gong, etc. sind für die Patienten von größter Wichtigkeit.

Medikation

In vielen Fällen ist zusätzlich medikamentöse Therapie erforderlich. Die antidepressiven Medikamente sind im Vergleich zu den früheren Jahren wesentlich besser verträglich, häufig nur mehr von geringen Nebenwirkungen geprägt und können sowohl antriebssteigernd als auch entspannend und beruhigend wirken.

Die sorgfältige Auswahl des richtigen Psychopharmakas und die gute Aufklärung über Wirkung und Nebenwirkung obliegt dem Nervenfacharzt und bedarf einer entsprechend engen Kooperation mit dem Patienten. Wichtig zu wissen ist, dass antidepressive Medikamente meist erst nach einigen Wochen ihre positive Wirkung zeigen.

Gerade in der Anfangsphase kann es manchmal zu Nebenwirkungen kommen, die eines langsameren Einschleichens bedürfen. Stärkere Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme oder Libidoverlust führen je nach Stärke des Auftretens zu einer Therapieumstellung.

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www.gesundesgehirn.at

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