Stillen ist nicht nur für unsere Kleinen ein Moment der Innigkeit. Auch wir Mütter erfahren uns während des Stillens neu.
Wir öffnen uns, geben uns hin, sind ganz im Weiblichen.
Mit der Milch fließt unsere Lebensenergie, mit der wir unsere Kleinen nähren. Wir geben buchstäblich alles in den Monaten des Stillens – auch unsere Aufmerksamkeit.
In diesem Artikel betrachten wir die Bedeutung des Stillens auf eine andere Art und Weise.
Stillen braucht Stille
Stillen ist für mich die innigste nachgeburtliche Verbindung zwischen Mutter und Kind.
Unsere Kleinen nehmen mit der Muttermilch nicht nur Nahrung auf, sondern auch Liebe pur. Vorausgesetzt, wir Mütter haben die nötige Ruhe um uns, ist das Stillen der intimste, innigste und wohligste Moment.
Beim Stillen spiel das Hormon Oxytocin eine große Rolle
Oxytocin gilt als das Kuschelhormon, es wir auch Bindungshormon genannt. Und das aus gutem Grund:
Es löst
- Wehen aus, was auch bei der Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt wichtig ist.
- die Milchentleerung der Drüsen aus, beruhigt und stellt Bindung zwischen Mutter und Kind her.
- Bindung aus, wenn es beim Orgasmus gebildet wird. Damit stimuliert es die Paarbildung. Es entspannt und beruhigt. Oxytocin wird eine opiumähnliche Wirkung nachgesagt.
Stillen: Momente der Innigkeit
Wir Mütter erfahren uns während des Stillens in unserer Weiblichkeit – im Geben, in der Hingabe. Wir erleben Nähe pur, die wir zulassen oder zulassen lernen müssen.
Für viele Mütter verlaufen die Stillanfänge beim ersten Baby mit Schwierigkeiten.
Wo steht geschrieben, was uns emotional erwartet?
- Zuerst schmerzen die Brustwarzen, bis sie sich den neuen Anforderungen angepasst haben. Das ist ähnlich wie bei neuen Schuhen, die schmerzen, bis sie eingetragen sind. (Doch die Milch lindert auch Entzündungen, so ist das beste Mittel gegen wunde Brust, weiterzustillen und etwas Milch auf den Brustwarzen eintrocknen zu lassen.)
- Danach spüren wir bei jedem Anlegen (mal stärker, mal schwächer), dass unsere Schamlippen auf das Hormon Oxytozin reagieren. Obwohl nicht wirklich so erregt wie beim Liebesakt, so spüren wir doch eindeutig Erregungsmerkmale. Wenn man fürchtet, „nicht normal“ zu sein, bespricht man das nicht mit Freundinnen oder Stillberaterinnen, schämt sich vielleicht sogar und gibt das Stillen auf.
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- Dabei ist dieses Wohlgefühl von der Natur gewollt und soll dazu beitragen, dass wir die langen Monate des Stillens auch auf uns nehmen. Dies erklärt auch, dass manche Frauen während der Stillzeit kein Bedürfnis auf Sexualität mit ihrem Partner haben, weil sie sowieso „oxytozingeschwängert“ sind. Hier hilft, sich dem Partner bewusst zuzuwenden und ihn einzubeziehen in die Zweisamkeit. Außerdem steht nach dem ersten Kind die Frage im Raum, wie man je wieder Sexualität erleben kann. Je nachdem, was bei der Geburt abgelaufen ist …
- Für die Väter ist die Zeit des Stillens auch eine Herausforderung. Sie müssen zurückstecken, bekommen nicht mehr soviel Aufmerksamkeit, wie sie es gewohnt waren. Sie können nur zuschauen und die innigen Momente zwischen den beiden geliebten Menschen genießen. Wer hier aus der Kindheit Verletzungen mitgebracht hat, hat in diesen Monaten die Möglichkeit sie zu heilen. Und erkennen, dass Stillen nur einen kleinen Teil der Babypflege ausmacht. Viele innige Momente sind auch beim Baden, Wickeln oder Spielen möglich...
Stillen: Wachstum von Körper und Seele
Wenn wir Eltern über all diese Vorgänge beim Stillen Bescheid wissen, dann fällt es uns leichter, sie zu leben und zu genießen.
Mütter akzeptieren das Stillen besser, Väter die eventuelle sexuelle Abstinenz, das scheinbare „Ausgeschlossen sein“. Es dauert sowieso nicht ewig. Kaum hat man sich eingelebt, schon ändert sich alles, unser Kind interessiert sich für die erste feste Nahrung, stillt sich ab, geht in den Kindergarten, die Schule ...
Bei meinen ersten beiden Kindern (Abstand 17 Monate), hatte ich weder Zeit noch Einstellung, sie richtig zu genießen. Im Rückblick waren die Jahre des Stillens und der innigen Zweisamkeit sehr rasch vorbei.
Bei meinem dritten Baby, genoss ich das Stillen viel mehr und nahm die Einzelheiten bewusster wahr. So erkannte ich, dass das Jahr des Stillens (beim letzten waren es sogar fast drei) dem Wachstum von Körper und Seele gewidmet ist, für Mutter, Vater und Kind.
Ernährung nach der TCM während des Stillens
Die TCM klassifiziert Nahrungsmittel unter anderem auch nach Temperaturverhalten, Thermik“ genannt, des Nahrungsmittels im Körper.
Was im Sommer reif ist, kühlt uns bei sommerlicher Hitze, was im Winter „reift“, wärmt uns. (Dass im Winter kein Obst und Gemüse reif wird, sollte uns schon zu denken geben ...)
Essen wir also jetzt im Winter Sommergemüse und –obst, dann werden wir herrlich gekühlt von innen heraus. Wen wundert es, wenn wir nicht nur ständig frieren, sondern auch verkühlt sind.
Die Muttermilch bekommt die Thermik des Essens der Mutter.
Ernährt sich die Mutter mit wärmenden Suppen, Wurzelgemüse, Speisen aus dem Backrohr, Kompotten, etc., dann wärmt die Milch das Baby mehr und es wird auch weniger Blähungen haben, als wenn die Mutter rohes Obst, Salat und kalte Imbisse zu sich nimmt.
Du suchst einen Weg, deine individuelle Wohlfühlernährung zu finden?
Mit der Traditionellen Chinesischen Medizin und den 5 Elementen ist es einfach. Zumindest mit meinem Buch.
Das Organ, das laut TCM für die Milchproduktion zuständig ist, ist die Milz. In der Chin. Medizin sagt man, dass die Muttermilch „weißes“ Blut ist, das statt zum Herzen, zu den Milchdrüsen reist.
- Die Milz hat es gerne trocken und warm. Kälte und Feuchtigkeit ermüden sie sehr. Daher ist es auch für den Energiehaushalt der Mutter positiv, wenn sie warme Speisen, dicke Suppen, Aufläufe, Eintöpfe, Kompotte, etc. isst. Die warmen Speisen halten warm und geben Energie, die wir Mütter sowieso immer gut brauchen können!
- Die Muttermilch bekommt die Thermik des Essens der Mutter. Ernährt sich die Mutter mit wärmenden Suppen, Wurzelgemüse, Speisen aus dem Backrohr, Kompotten, etc., wärmt die Milch das Baby mehr und es wird auch weniger Blähungen haben, als wenn die Mutter rohes Obst, Salat und kalte Imbisse zu sich nimmt.
Mehr über die Ernährung der „Mitte“ (Milz und Magen sowie Verdauung) nach der TCM findest du auch in meinem Buch „Ernährung nach den 5 Elementen für Einsteiger“ im Kapitel „Unser Verdauungsfeuer und seine Aufgaben“.
Deine
Eva Laspas
ehem. TCM-Ernährungsberaterin (2004-2017)
Bilderverzeichnis
- Stillen – mehr als nur Nahrung für dein Baby – von Eva Laspas: WelshPixie