Regeln, Ethik und Moral? 

Regeln bestimmen unser Leben – doch wie erkennen wir, wann Regeln noch Sinn machen?

Fördert das „das haben wir schon immer so gemacht“ unsere Entwicklung?

Was ist Moral, woher kommt unsere persönliche Moral? Und wann kommen wir in ein moralisches Dilemma?

Und was ist eine Kognitive Dissonanz?

Schließlich – was genau ist Ethik? Brauchen wir das als Gesellschaft?

Oder können wir uns Ethik sparen?

Doch dann: Wohin führt uns das?


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Und die Moral von der Geschicht‘ …

.. hieß es schon bei Max und Moriz – gemeint war in diesem Fall wohl die Lehre, die der Leser aus der Geschichte der beiden Buben ziehen konnte.

Moral wird heute, laut Wikipedia als „Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, die von ihr als verbindlich akzeptiert werden“ gedeutet.

Moral kommt aus dem Lateinischen und heißt dort auch „Sitte“ oder aber auch „Vorschrift“. Man könnte also Max und Moriz-Geschichten auch als Vorschriften nehmen. Wie man es nicht tut.

Auch die 10 Gebote zeigen auf, was man nicht machen soll.

Dieser Artikel ist Teil der Themeninsel „Vom Sein und Schein. Werte geben dem Leben Sinn“

Dort finden Sie auch den Artikel „Was sind Werte?“.

Wie ändert sich die Moral?

Genau wie die Werte kann sich die Moral eines Menschen oder einer ganzen Gruppe ändern.

Früher war es z.B. unmoralisch, dass Frau ihre Beine zeigt, heute ist das normal. Früher war normal, dass Bankangestellte den Alarmknopf drückten, wenn jemand maskiert in die Bank kam. Im Moment nicht.

In der Vergangenheit spielten die Kirchen eine große Rolle bei der Entscheidung, was moralisch ist und was nicht, heute scheint es die Politik zu sein.

Lies hier mehr über das Thema „Sein oder Schein“ 

Moralische Maßstäbe sind auch kulturell bedingt.

Möchte man moralische Dogmen in eine Gruppe implementieren, werden diese am besten durch Gruppendruck durchgesetzt. Es werden bewusst bestimmte Gefühle geschürt, wie beispielsweise Angst oder Ärger – um den Vermeidungsmechanismus der Individuen anzuregen.

Beispiel: „Ein Betrunkener pöbelt in der Straßenbahn den Fahrer an. Der Fahrer versucht den Mann aus der Bahn zu bitten. Die Fahrgäste schauen beim Fenster hinaus. Keiner fühlt sich gemüßigt zu helfen.

Erst als der Fahrer die Durchsage macht, man könne erst weiterfahren, wenn die Polizei gekommen ist, um den Mann abzuführen, steht ein großer, kräftiger Mann auf, um den Betrunkenen durch seine Präsenz einzuschüchtern und verbal dazu zu bringen, auszusteigen.“

Moralische Schulung für Schüler: Wie würdest du entscheiden?

Sie sind die Geschäftsführung eines mittelständischen Technologieunternehmens, in dem optische Spezialgeräte, wie Fernrohre, Vergrößerungsgläser etc. hergestellt werden. Sie haben eine Anfrage eines großen Unternehmens, das unter anderem in der Rüstung tätig ist und von dem Sie wissen, dass es Krisengebiete weltweit beliefert. Genauere Informationen werden Ihnen jedoch nicht gegeben. Der Konzern hat vor, optisches Gerät im Wert von mehreren Millionen Euro bei Ihnen zu bestellen.

Ihr Unternehmen ist in die roten Zahlen geraten. Ein externes Beraterteam kommt zu dem Schluss, dass Sie die Firma nur mit einem großen Auftrag oder einem harten Sanierungsplan retten können. (Aus dem pdf der „Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik - Dr. Jürgen Meyer Stiftung“)

Von diesen Tests gibt es noch viel drastischere – so du dich entscheiden musst, ob du eine Handlung tätigst, die einen oder fünf Menschen töten.

Du hast extreme Schwierigkeiten, dich hier zu entscheiden?

Dann bist du in einem sogenannten „moralischen Dilemma“.

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Moralisches Dilemma: Jeder von uns trifft unmoralische Entscheidungen

Was genau ist das?

"Ein moralisches Dilemma ist eine Situation zwischen mehreren gleichermaßen inakzeptablen oder zumindest unangenehmen Alternativen. Wir müssen uns also zwischen zwei Dingen entscheiden, die sich gegenseitig ausschließen."

Wenn du dich also entscheiden müsstest, ob du deine Tochter oder deinen Sohn rettest (wie im Film „Sophies Entscheidung“, wo eine Mutter mit ihren beiden Kindern in Auschwitz ankommt und ihr gesagt wird, sie dürfe ein Kind auswählen, das nicht getötet würde.) – wie würdest du dich entscheiden?

Wie würdest du dich entscheiden? Das ist die Gretchenfrage.

Wir alle treffen Entscheidungen, mit denen wir nicht besonders glücklich sind. Oder derentwegen wir uns sogar schämen. Und gerade deswegen – und das ist ein psychologisches Phänomen – verteidigen wir diese von uns falsch getroffenen Entscheidungen vor uns selber, aber auch vor anderen.

Das Problem ist, dass Selbsttäuschung und Selbstgerechtigkeit ein gefährliches Mittel ist, sich die Wirklichkeit zurecht zu biegen. Und wenn man sich dazu der Medien bedient oder Lobbying betreibt.

Im schlimmsten Fall kommen wir in eine sogenannte Entscheidungsparalyse. Das ist dann, wenn wir uns gar nicht mehr entscheiden können – also paralysiert sind – oder bei einer Entscheidung bleiben, selbst wenn sie falsch ist.

Woran liegt es?

Wir sollten alle mehr auf unser Bauchgefühl hören. Das, was uns ganz zu Beginn durch den Sinn schießt. Intuitive Entscheidungen sind meist die besseren. Nur leider wird uns dann beigebracht, dass wir „alles erst durchdenken“ müssen. Durch das Denken kommt es aber oft zu Entscheidungsfehlern.

Man könnte sagen, das Ego hat über das Herz entschieden – und dann versucht es, seine Entscheidung zu rechtfertigen. Das kann so lange gehen, bis sich das Ego selber umbringt.

Regeln machen nicht immer Sinn

Damit sich eine Gruppe organisieren kann, braucht es Regeln.

Benimmregeln, Verkehrsregeln und andere Regeln. Sie entstammen Erfahrungen und Erkenntnissen einer Gruppe und sollen dazu dienen, die Gruppe und das Individuum zu schützen.

Als wir noch in der Höhle lebten, waren andere Regeln wichtig als heute. In jeder Familie gibt es Regeln, manche sind viele Generationen alt. Jeder übernimmt sie, ohne sie zu hinterfragen.

Wenn zwei Menschen eine neue Familie gründen, sollten sie ihre Familienregeln auf den Prüfstand stellen.

Bei Regeln ist es immer wichtig, zu hinterfragen, ob sie noch gültig sind.

Ob sie immer noch das Individuum schützen.

Viele Regeln entstammen aus anderen Epochen oder Zeiten.

Ob sie noch alle sinnvoll sind?

Wie man Regeln durchsetzt

Nach Maria Montessori dienen Regeln bei Kindern dazu, dass sie sich innerhalb fester Grenzen (Regeln) frei entfalten können.

Wenn Regeln allerdings Freiheit beschränken, dann ist sehr genau zu hinterfragen, ob diese Regeln (noch) sinnvoll sind.

Das Gute an Regeln ist: Der, der sie befolgt, muss sich nicht rechtfertigen. Wikipedia schreibt darüber: „Aus soziologischer Sicht spricht man häufig von der Reproduktion von Regeln oder Normen, die dadurch, dass sie befolgt werden, immer weiterleben.“

Du siehst, Regeln können nur SEIN, wenn es Menschen gibt, die sie befolgen.

Regeln werden unseren Kindern schon ganz früh – im Kindergarten – angewöhnt. Und zwar durch den Gruppendruck.

„Wenn Susi/Wolfi dann endlich auch still sitzen kann, bekommen alle ein Eis.“

Ethik – das System von Denken und Handeln

Das Wort Ethik stammt aus dem Griechischen – und bedeutet Charakter. Ethik wird in der Philosophie gelehrt.

Und befasst sich mit dem Nachdenken über Moral.

Hier schließt sich der Kreis – fast.

Im Zentrum der Ethik steht das spezifische moralische Handeln.

Laut Sozialministerium soll das Schulfach „Ethik“ vor allem dazu dienen:

„Der Ethikunterricht soll Schülerinnen und Schüler zu selbstständiger Reflexion im Hinblick auf Wege gelingender Lebensgestaltung befähigen, ihnen Orientierungshilfen geben und sie zur fundierten Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Lebens anleiten.“ (Link)

Und: „Der Ethikunterricht bestärkt die Schülerinnen und Schüler, eigene Krisenerfahrungen aufzugreifen und sich im autonomen Handeln als selbstwirksam zu erfahren.“

Ethik beschäftigt sich mit drei grundsätzlichen Fragen:

1.) Das „höchste Gut“

Hierbei geht es um den höchsten (einzigen) Wert, dem eine Handlung zugrunde liegt. Also das höchste Ziel.

Unterschiedliche Philosophen sehen das „höchste Gut“ als unterschiedlich an.

Die Seite „Griechische Patristik und orientalische Sprachen“ in der Schweiz schreibt über das „höchste Gut“:

Wenn das höchste Gut des Menschen in Frage kommt, so muss ein solches aufgestellt werden, das fürs

  • erste dem Menschen allein zukommt,
  • fürs zweite dem Geiste eigentümlich ist und
  • drittens durch Tugend erworben wird.

Im Idealfall sollte also das „höchste Gut“ jeder Gruppe der Erhalt der Freiheit sein.

2.) Das richtigen Handeln in bestimmten Situationen

Sobald Kinder ein bestimmtes Alter haben, beginnen sie zu denken – ehe sie handeln. Man könnte sagen, die Grundzüge der Ethik beginnen schon beim Kleinkind.

Später denkt man dann darüber nach, ob man bestimmte Handlungen ausführen sollte oder nicht. Ich kläre für mich ab, ob etwas „gut“ oder „böse“ ist. Meist werden dann die eigenen Werte als Basis der Handlung genommen. Das führt manchmal – wie oben beschrieben zum moralischen Dilemma.

3.) Freiheit des Willens

Hier wird darüber nachgedacht, ob Menschen tatsächlich einen freien Willen haben. Dabei konzentriert man sich auf die begriffliche Frage:

  • Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die Entscheidung als frei gilt?

Ebenso geht es um die faktischer Frage:

  • Sind ebendiese Bedingungen in unserer Welt tatsächliche erfüllt?

Auf der Seite „Philosophie verständlich“ habe ich folgendes dazu gefunden:

Weitgehend unumstritten ist, dass eine Entscheidung folgende Bedingungen erfüllen muss, um als frei gelten zu können:

  1. Die Person muss eine Wahl zwischen Alternativen haben; sie muss anders handeln bzw. sich anders entscheiden können, als sie es tatsächlich tut. (Die Bedingung des Anders-Handeln- oder Anders-Entscheiden-Könnens)
  2. Welche Wahl getroffen wird, muss entscheidend von der Person selbst abhängen. (Urheberschaftsbedingung)
  3. Wie die Person handelt oder entscheidet, muss ihrer Kontrolle unterliegen. Diese Kontrolle darf nicht durch Zwang ausgeschlossen sein. (Kontrollbedingung)

Das bringt uns manches Mal in unangenehme Gefühlslagen. Wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns gleichzeitig gegen etwas anderes.

In der Fachsprache nennt man das „kognitive Dissonanz“.

Kognitive Dissonanz: Wenn Gedanken sich wiedersprechen

Zuerst einmal: Was heißt das auf Deutsch?

  • „Kognitiv“ bedeutet „wahrnehmen“ oder „denken“.
  • „Dissonanz“ bedeutet „Missklang“ oder „Unstimmigkeit“.

„Kognitive Dissonanz“ ist also, wenn unsere Gedanken – oder unsere Wahrnehmungen – einen Missklang haben. Gegensätzlich zueinander sind.

Jeder Gedanke, jedes Ereignis ist mit einer Bewertung (nach unseren Werten) verbunden. Decken sich die nicht, entsteht im Kopf eine Missstimmung.

Die gilt es zu vermeiden.

Wenn wir also gewohnt sind, dass ein Verhalten falsch ist, reagieren wir mit Abwehr, selbst wenn tausende von Beweisen das Gegenteil zeigen.

Wir ändern erst unsere Meinung, wenn es sehr schmerzhaft wird.

Das gleiche gilt auch für Dinge, die wir für unwahr oder unwirklich halten.

Wir suchen dann nach immer mehr Gründen, warum unsere Ansicht doch stimmt.

Forscher haben entdeckt, dass die Strategie der Dissonanzreduktion wichtig für unser Selbstbewusstsein ist.

Daher: Wir lügen uns leider lieber selber in den Sack, als dass wir einen (Denk- oder Handlungs-) Fehler eingestehen.

So überwindest du Dissonanzen

  • Selektive Wahrnehmung: Ich nehme nur das wahr, was ich will.
  • Selektive Beschaffung: Ich suche gezielt nach Dingen, die meine These bestätigen.
  • Schuldzuweisung: Ich versuche die, die anderer Ansicht sind, zu diffamieren oder lächerlich zu machen.
  • Fadenscheinige Rechtfertigungen: Man versucht andere zu beeinflussen, damit man selber daran glauben kann.
  • Verhaltensänderung: Das ist die beste Reaktion und führt aus der Sackgasse hinaus.

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Fazit

Regeln, Ethik und Moral sind eine nahezu homogene Einheit – gewürzt mit den persönlichen Werten und basiert auf der Wahrheit und Wirklichkeit der Menschen.

Wer wahrhaft bemüht ist um die Einhaltung von ethischen und moralischen Rechten, der ist leicht daran zu erkennen, dass er unterschiedliche Meinungen zulässt.

Buchtipp

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ISBN 978-3-958032484

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