Glaubenssätze: Meine Mutter, meine beste Erkenntnisquelle 

Was sind eigentlich diese Glaubenssätze, von denen man so viel hört?

Eigentlich sind das Sätze, an die man glaubt. 

Das klingt so einfach, ist aber nicht immer in seiner gesamten Tragweite zu verstehen.

Daher erzähle ich dir die Geschichte mit meiner Mutter als beste Erkenntnisquelle, wenn es um meine Glaubenssätze geht.

Nimm dir dann die Übungen und Tipps für dich, die dir gefallen.

Und vielleicht trägt dieser Artikel auch zur Versöhnung mit deiner Mutter bei ...


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SinnesLetter - der Apfel der Erkenntnis - Ausschnitt

Auszug aus dem Buch "Lebe frei!" von Eva Laspas

Letztens hatte ich wieder Gelegenheit, meiner Mutter zuzuhören. Wie immer, wenn ein Geburtstag ist, kommen wir alle zusammen, jausnen und spielen danach ein Spiel.

Und nahezu jedes Mal habe ich die Gelegenheit, meiner Mutter zuzuhören. Aufmerksam zu hören, was sie sagt.

Verstehe mich richtig, ich achte genau auf die Worte, die sie sagt. Sie erzählt mir etwas völlig Banales über ihr Leben, wie sie dies oder jenes tut oder nicht tut.

Und ich, ich habe Gelegenheit, nahezu jedes Mal aufs Neue, mich innerlich zu bedanken für dieses wertvollste aller Geschenke, das mir meine Mutter machen kann.

Wie stehst du zu deiner Mutter? Besonders wenn deine Gefühle zu deiner Mutter zwiespältig sind, findest du hier vielleicht einen neuen Weg für dich. Einen Weg, der zur Entspannung führt. Und dich verzeihen lässt. (Wenn deine Mutter nicht mehr lebt und du dich noch nicht ausgesöhnt haben solltest, erinnerst du dich sicher noch an Dinge, die sie gesagt hat, und auch das hilft.)

Deine Mutter bringt dich in Kontakt mit deinen tiefsten Glaubenssätzen.

Wie kann meine Mutter mein Coach in Sachen Glaubenssätzen sein?

Nun, erst einmal ist das Wort Coach natürlich ein bisschen frei gewählt. Es soll ja deine Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken. Sie ist ja nicht wissentlich dein Coach. 😉

Aber dennoch kannst du es wie eine kostengünstige „Coachingstunde“ nehmen, denn wenn du deiner Mutter aufmerksam zuhörst, hast du die Chance, mit deinen Glaubenssätzen in Kontakt zu kommen!

Mein Grundgedanke dabei ist dieser:

Die ersten und daher am tiefsten sitzenden Glaubenssätze sind von unseren Eltern, in meiner Familie waren das hauptsächlich die Mutter und die Großmutter.

Dabei prägt uns, wie sie auf uns reagieren und was sie zu uns sagen. Ebenso, was „richtig“ und was „schlecht“ ist. Daraus entstehen unsere Glaubenssätze. Sätze, an die wir glauben und die unbewusst unser Leben gestalten.

Für heute möchte ich auf der Ebene der Sprache bleiben. Die tiefer sitzende Ebene der Vorbildwirkung klammere ich dabei bewusst aus.

Wir haben von der Mutter die Sprache gelernt. Wie lernt ein Kind die Sprache? Indem es das, was es hört, mit dem, was es fühlt, und dem, was es sieht, verbindet. Und daraus einen Sinn – seinen Lebens-Sinn – macht.

Das funktioniert über ständige Wiederholung. Jeden Tag aufs Neue wird im Gehirn eine entsprechende Nervenbahn zu diesem oder jenem Glaubenssatz erzeugt. Alle nach demselben Muster, das wir von unserer Mutter sehen, hören und fühlen.

Überlege:

Was hast du von deiner Mutter gelernt?

  • in Bezug auf Glück
  • in Bezug auf Geld
  • in Bezug auf das Leben selbst
  • in Bezug auf deinen Wert als Frau
  • in Bezug auf Sichtbarkeit
  • ...
  • ...
So lernen wir am besten. Sehen, hören und fühlen.

Ich kann mich an Momente tiefen Wohlgefühls in meiner Kindheit erinnern, wenn ich etwas „begriffen“ hatte und meine Mutter irgendwie harmonisch reagierte.

Ich kann mich aber auch an Momente erinnern, wo ich tief in meinem Inneren nicht einverstanden war mit dem, was sie sagte. Ich erinnere mich, dass ich heimlich das Gegenteil ausprobierte, und da mich kein „Blitz niederschlug“, lernte ich, dass meine Wahrheit eine andere sein muss als die meiner Mutter.

Beispielsweise hatte ich einmal Fieber gehabt und am nächsten Tag stand am Frühstückstisch ein Kännchen Milch. Ich hatte solchen Gusto auf diese Milch, aber meine Mutter verbot mir, von der Milch zu trinken. Sie meinte, wenn man Fieber gehabt hätte, dürfe man keine Milch trinken, das wäre schlecht.

Als sie kurz hinausgegangen war, fuhr ich mit dem Finger ins Kännchen und schleckte ihn ab. Ich dachte mir: „Das kann doch nicht sein, dass mein Körper solchen Gusto auf Milch hat und sie nicht verträgt!“ Und war in Erwartung irgendeines Ereignisses – das die Aussage meiner Mutter beweisen würde.

Was soll ich dir sagen – ich war total erstaunt, als nichts passierte!

Ich war damals ungefähr sieben oder acht Jahre. Damit begann ich natürlich mehr auf meinen Körper und seine Gefühle zu hören als auf meine Mutter (oder Großmutter). Wenn sie nicht anwesend waren, machte ich es auf meine Weise. Lange Zeit mit einem mulmigen Gefühl, das ja daher rührte, dass ich mich „anders“ als sie benahm oder handelte. Doch mit der Zeit wurde daraus mein Lebensgefühl.

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Glaubenssätze von der Mutter

Wir übernehmen bestimmte Glaubenssätze von dem Moment an, wenn wir geboren werden. Ab diesem Moment beginnt unsere Sprachentwicklung und unser Weltbild formt sich langsam.

Manche Glaubenssätze sind also schon in frühester Kindheit entstanden! Und so lange tragen wir sie mit uns herum. Wenn wir sie nicht aufspüren, hinauswerfen aus unserem System und einen neuen Glaubenssatz programmieren.

Und dieses „Bilden von Glaubenssätzen“ hört niemals auf – es geht immer weiter. Jedes Mal, wenn wir einem Menschen oder einer Gruppe zugehörig sein möchten, fallen wir – wenn wir nicht selbstbewusst sind und gelernt haben, bei uns zu bleiben  – wieder in das Muster der Anpassung. Beispielsweise, wenn man sich verliebt …

Diese archaischen Muster sind sehr erfinderisch. Kaum passt man nicht auf, schwupp, kommen sie bei der Hintertüre wieder herein. Denn natürlich ist Anpassung an eine Gruppe oder einen Menschen normal. Doch wenn ich den Gruppenkodex in mein Leben integriere, mich völlig an ihm orientiere und mich selber dabei aufgebe, ist es um meine Persönlichkeit geschehen.

Ich sehe es so – und das ist für viele Menschen ein sehr rebellischer Gedanke: Anpassung ja, aber dabei authentisch bleiben. Anpassung also nur so lange und so wenig wie möglich und nur, wenn es unbedingt nötig ist. Ansonsten bleibe ich so authentisch (bei mir) wie nur irgendwie möglich.

Dazu muss ich mir aber der Regeln bewusst sein! Ich erkenne klar, was die kulturelle oder gruppenbezogene Regel ist, und entschließe mich aus einem wichtigen Grund dazu, diese Regeln zu befolgen. Mit dem Bewusstsein, dass ich dies oder das nur in dieser Gruppe mache (z.B. in der Schule, Arbeit, Öffentlichkeit …) – ich zu Hause oder aber in anderen Gruppen nicht so leben muss.

Umprogrammieren von Glaubenssätzen

Das Umprogrammieren dauert. Mit einer einmaligen Wiederholung ist es nicht geschehen. Es braucht unzählige Wiederholungen, immer und immer wieder.

Da wir auf die Liebe (und damit auf ihren Schutz vor der Welt) unserer Mutter angewiesen waren, passten wir uns an, wurden gleich mit der Mutter. Ein etwaiges „Anderssein“ hätte uns ja „in Gefahr“ gebracht, Liebe und Schutz zu verlieren. Da ist es logisch, dass wir ihre Art zu denken und zu handeln übernehmen.

Und das passiert völlig automatisch.

„Und werden auch wir eines Tages Mütter …“

Edith Gloor schreibt in ihrem Buch „Holy Shit – Meine Weltreise von der Querschnittlähmung zum aufrechten Gang“: 

„Um eine neue Ordnung im Kopf herzustellen, muss man die alte komplett auflösen.“

Und das ist nur möglich, wenn wir unsere Glaubenssätze aufspüren.

Geht es dir dabei wie mir?

Manchmal geht das Aufspüren und Umwandeln rascher, manchmal hänge ich und scheinbar geht nichts weiter.

Und dabei unterstützt mich ein Gespräch mit meiner Mutter ohne besonderes Zutun meinerseits.

Wir sitzen beisammen, trinken Kaffee, spielen Spiele und sie spricht. Ich höre zu und nehme wahr, was ihre Worte mit mir machen.

Und da und dort springt mich der eine oder andere Satz geradezu an!

Das sind genau diese Sätze, die mich geprägt haben.

Genau bei diesen Dingen hänge ich in meinem Leben. 

Denn wenn mir ein bestimmter Satz so auffällt, habe ich etwas damit zu tun.

Früher hat mich so manches aufgeregt, was sie gesagt hat – da konnte ich dieses  „Geschenk“, das sie mir unbewusst machte, noch nicht erkennen. Ich wusste nicht, warum mich manche ihrer Aussagen so sehr aufregten. Dabei hatte ich nur tief in meinem Inneren bereits begonnen, den Glaubenssatz, zu dem die Aussage geführt hatte, in Frage zu stellen, ihn zu erkennen und hinter mir zu lassen. Diese bestimmte Aussage meiner Mutter hatte mich nur deshalb so aufgeregt, weil es für mich an der Zeit war, ein hinderliches Muster zu erkennen und loszulassen. Mittlerweile erkenne ich diese Sätze. Ich kann sogar darüber lächeln – sie be-lasten mich nicht mehr. Ich lebe nicht mehr danach.

Dadurch ist Friede in meiner Beziehung zu meiner Mutter eingekehrt.

Ein bisschen erinnert mich dieser Weg an die emotionale Befreiung von Marshall B. Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation) – zuerst fühle ich mich verantwortlich für die Gefühle anderer (weil ich annehme, sie selber zu verursachen), dann rebelliere ich dagegen – wobei ich diese Rebellion auf meine Gefühle beziehe, die der andere in mir auszulösen vermag und denen ich nicht mehr entsprechen möchte.

Und schließlich gelange ich einen Schritt weiter – ich übernehme die Verantwortung für meine Gefühle. Fühle mich nicht mehr angegriffen oder beleidigt von dem, was der andere sagt – sondern kann ihn und das Gesagte einfach annehmen. Wenn ich Emotionen verspüre, schaue ich bei mir nach, wo ich diesbezüglich Handlungsbedarf habe.

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Wo stehst du gerade mit deiner Mutter?

Fühlst du dich verantwortlich für ihre Emotionen, machst daher alles, was sie zufriedenstellen könnte, fühlst dich dadurch aber überlastet und versuchst sie auf Abstand zu halten? (erste Phase)

Bist du in der rebellischen Phase, wo du gegen alles aufgebracht reagierst, was sie sagt und tut? Es regt dich jedes Mal total auf und du hältst sie daher auf Abstand? (zweite Phase)

Oder kannst du deine Mutter schon als das nehmen, was sie ist, ein Mensch mit seinen Bedürfnissen und Erfahrungen, die er in einer anderen Zeit gemacht hat, wo Glaubenssätze durch Not (Hunger, Angst) geprägt waren und das Überleben so gesichert haben.

In dieser dritten Phase hörst du gerne zu und freust dich über den einen oder anderen Satz, den sie sagt, weil er dich besonders anspricht und du einen weiteren Glaubenssatz aus deinem System bringen kannst.

Natürlich kannst du diese Übung mit allen Menschen machen, die maßgeblich an deiner Erziehung beteiligt und die für deinen Schutz wichtig waren und denen du dich „gleich“ gemacht hast. Genauso aber auch bei deiner Schwiegermutter, das geht „übers Eheeck“. Da erkennst du, mit welchen Glaubenssätzen dein Partner groß geworden ist.

Deine

Eva Laspas

Bilderverzeichnis

  • Glaubenssätze: Meine Mutter, meine beste Erkenntnisquelle: schmitzduisburg

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